Ein Weckruf für alle Eltern
Stell dir vor, dein Kind verliert die Fähigkeit zu träumen, neue Ideen zu entwickeln und kreative Lösungen zu finden – Fähigkeiten, die in unserer Welt von unschätzbarem Wert sind.
Bei meiner
Arbeit als Schreibpädagogin durfte ich
wundervolle kreative Projekte mit Kindern umsetzen, von
Eltern-Kind-Kursen, über
Wochenendworkshops, bis hin zu
Schreibferien für Kinder in der 3. und 4. Klasse und ich muss ganz ehrlich sagen,
ich war erschrocken darüber, wie schwer es vielen der Kinder fiel, Kontakt zu sich selbst und ihrer Kreativität zu finden. Das bewegt mich wirklich tief und ist der Grund, warum ich heute mit diesen Zeilen das Wort an dich richten möchte.
Eine Sonderauswertung der aktuellen PISA-Studie hat nämlich gezeigt, dass
deutsche Kinder in Bezug auf Kreativität nur im Mittelmaß liegen (Quelle:
PISA-Studie: Deutsche Schüler sind nicht besonders kreative Denker | tagesschau.de ) und unterstreicht damit meine Erfahrungen in den Schreibkursen der letzten Monate.
Die Ergebnisse von PISA sind nicht nur Statistiken, sie sind ein Weckruf an dich als Elternteil:
Wenn wir jetzt nicht handeln, riskieren wir, dass unsere Kinder ihre Kreativität – und damit eine so wichtige Kernkompetenz – verlieren.
Doch wie kannst du die Kreativität bei Kindern fördern?
Lies jetzt weiter und finde es heraus!
Muss man Kreativität lernen?
Kreativität ist weit mehr als nur Kunstfertigkeit oder das Malen eines Bildes.
Kreativität ist die Fähigkeit, neue und nützliche Ideen zu generieren, Probleme auf unkonventionelle Weise zu lösen und Verbindungen zwischen scheinbar unzusammenhängenden Konzepten herzustellen. Sie ist die Grundlage für Innovation und Fortschritt – und sie ist in jedem von uns verankert.
Eine faszinierende
NASA-Studie zur Kreativität hat eindrucksvoll gezeigt, dass fast alle
Kinder im Alter von fünf Jahren hoch kreativ sind. Sie sehen die Welt mit offenen Augen und entwickeln ständig neue Ideen. Dir fallen sicher viele Alltagsmomente ein, in denen dein Kind sich fantasievoll und kreativ auslebt, oder? Da wird der Küchentisch zum Piratenschiff und welche Monster verstecken sich bei euch eigentlich so unter dem Bett, wenn die Schlafenszeit gekommen ist? Doch wenn diese Fähigkeit nicht gefördert wird, verkümmert sie. Die Studie zeigt, dass bis ins
Erwachsenenalter nur noch 2% der Menschen dieses kreative Potenzial voll ausschöpfen, also, tatsächlich noch aktiv darauf zurückgreifen können (Quelle:
Kinder sind kreative Genies | Stefi Schmid ).
Was für eine traurige Bilanz!
Dein Kind kommt hoch kreativ auf diese Welt und es ist deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass es auch so bleibt. Denn unsere (Schul-)Welt da draußen setzt leider oftmals alles daran, diesen kleinen kreativen Genies ihre Kreativität auszutreiben.
Doch nicht mit uns!!!
Schauen wir uns mal an, was du tun kannst, um die Kreativität deines Kindes zu bewahren? Hier ist eine Checkliste mit einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen, die du heute noch umsetzen kannst:
Fahrplan: So förderst du die Kreativität deines Kindes im Alltag
Kreativität bei Kindern fördern: LESEN, LESEN, LESEN
Eine der besten Möglichkeiten, die Kreativität deines Kindes zu fördern, ist das Lesen – und das Vorlesen.
Beim Lesen werden nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten deines Kindes gefördert, sondern auch seine Fähigkeit, sich Geschichten und Szenarien vorzustellen.
Lesen fordert das Gehirn heraus, sich die Charaktere, Umgebungen und Ereignisse einer Geschichte vorzustellen, was die kreative Entwicklung entscheidend unterstützt. Durch das Eintauchen in verschiedene Charaktere und deren Gefühlswelten lernt dein Kind,
Empathie zu entwickeln und emotionale Reaktionen besser zu verstehen. Dies ist eine Fähigkeit, die im zwischenmenschlichen Umgang und in der späteren Lebensführung von unschätzbarem Wert ist. Lesen ist also nicht nur für die
kognitive Entwicklung wichtig, sondern auch für die
emotionale Intelligenz.
Wenn Du Deinem Kind vorliest, schaffst du eine wertvolle gemeinsame Zeit für euch.
Diese Zeit ist eine wunderbare Gelegenheit, um über die Inhalte des Buches zu sprechen, gemeinsam zu lachen, zu staunen und zu lernen. Vorlesen wird so zu einem Ritual, das nicht nur den Geist, sondern auch die emotionale Verbindung fördert.
Kinder, die regelmäßig lesen oder vorgelesen bekommen, entwickeln nicht nur bessere sprachliche Fähigkeiten, sondern schneiden in der Schule oft auch in anderen Bereichen besser ab. Die
Konzentrationsfähigkeit, das
Textverständnis und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erfassen, werden durch regelmäßiges Lesen deutlich verbessert. Dies sind alles Fähigkeiten, die deinem Kind in der Schule und im späteren Leben zugutekommen werden. Und du kannst auf ganz spielerische Art und Weise die
Kreativität deines Kindes fördern.
ACHTUNG!
Es gibt eine Sache, auf die du ein ganz besonderes Auge haben solltest, wenn du möchtest, dass dein Kind fantasievoll und kreativ bleibt. Nämlich:
Digitale Medien: Eine Gefahr für die Kreativität?
In unserer modernen Welt sind digitale Medien allgegenwärtig. Kinder wachsen mit Smartphones, Tablets und Computern auf, und viele Eltern nutzen diese Geräte als einfache Möglichkeit, ihre Kinder zu beschäftigen. Hey, du weißt, ich bin selbstständige Mama von zwei Jungs im Grundschulalter. Wenn die Erkältungszeit durch unser Wohnzimmer tobt und ich mal wieder eine kleine Schnupfennase daheimsitzen habe, dann übernimmt auch hier Checker Tobi mal die Kinderbetreuung.
Doch Studien haben gezeigt, dass
übermäßiger Medienkonsum – insbesondere passives Konsumieren von Videos und Spielen – die Kreativität erheblich beeinträchtigen kann. Du solltest also ganz genau hinschauen, wie viel Medienzeit deinem Kind wirklich guttut. Dabei ist es absolut sinnvoll auf die Qualität und Art der genutzten Medien zu achten und nicht nur auf die reine Zeitspanne, die vor Bildschirmen verbracht wird.
Es geht nicht darum, digitale Medien komplett zu verbannen, sondern den Konsum bewusst und kontrolliert zu gestalten. Interaktive, kreative Medien, die zum Mitdenken anregen, können durchaus förderlich sein. Wir haben hier gute Erfahrungen mit der Sendung mit der Maus und Checker Tobi gemacht. Ich bin immer wieder erstaunt, was mir mein 6-Jähriger schon über die Welt erzählen kann.
Doch die Zeit, die dein Kind mit passivem Medienkonsum verbringt, sollte stark begrenzt sein. Stattdessen solltest du deinem Kind andere kreative Aktivitäten anbieten, die seine Vorstellungskraft und Problemlösungsfähigkeiten fördern.
3 Kreativitätsübungen, die euch sofort kreativ machen